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(Book review of a German language book. The book is useless to you if you cannot read German, thus this is written in German, too.)
Buchbesprechungen sind nicht gerade der Kerninhalt dieses Blogs, doch vor einiger Zeit begann ich einige Recherchen zu den speziellen Methoden erfolgreicher Führer von Bodentruppen seit dem 1. Weltkrieg. Dabei stieß ich auch auf den "Panzergrafen" Strachwitz, einen erfolgreichen Führer von Panzertruppen bis hinauf zu einem Truppenumfang, den man heutzutage Brigade nennen würde. Darüber kamen seine Talente offenbar nicht so recht zur Geltung.
Zu solchen Spezialfällen zu recherchieren ist gar nicht so einfach, wenn die Person sich nicht zufällig in der Nachkriegszeit den dokumentationswütigen Amis angedient hat, nicht zu den Top 20 Stars der Szene gehörte und man obendrein noch auf die diversen mäßig verlässlichen ("unkritischen") Quellen verzichten möchte.
Zu meinem großen Erstaunen hat sich ein Autor, Hans J. Röll, sich die Mühe gemacht, ein recht umfangreiches Buch speziell zum "Panzergrafen" zu recherchieren und zu bebildern (fast 200 Seiten). In einem Anfall von Geiz bat ich (überraschenderweise erfolgreich) um ein Rezensionsexemplar und bekam es sogar nach der Veröffentlichung.
Der große Umfang des Buches zu einer eigentlich ja fast vergessenen Persönlichkeit mit einem entsprechend wohl sehr kleinen Leserkreis war beinahe erschreckend. Das Buch kann als Biographie bezeichnet werden und trägt klar die Spuren gründlicher Recherchen (owohl mir vorher ein paar Details bekannt waren, die sich im Buch nicht wieder fanden).
Der Werdegang und die Persönlichkeit des Herrn von Strachwitz werden umfänglich dargestellt, die militärischen Einsätze werden dargestellt, es werden sogar hier und da mehr als nur Andeutungen zu den Gründen des Erfolges gemacht. Mehr noch von dem Letzteren findet man zwischen den Zeilen. Insgesamt ein eindrucksvolles Buch.
Wer zu den Wenigen mit derart speziellem Interesse gehört wird wohl nicht enttäuscht werden. Eine bessere Quelle zur Person von Strachwitz habe ich jedenfalls nicht aufgespürt.
Kritikpunkte gibt es allerdings auch zwei.
Zum Einen ist es einfach nicht mehr dem Geist der Zeit entsprechend, Nazi-Verstrickungen (die sogar formell bis vor 1933 zurückreichen) bei einem Buch dieses Gesamtumfanges nur in ein paar Zeilen abzutun. Der Mann mag ja mehr katholischer Konservativer als Nazi gewesen sein, aber zu einer Gesamtdarstellung gehört auch, dass man mehr als nur die Andeutung von Schatten sieht.
Die andere Schwäche ist allgemeinerer Natur und wird wohl auch andere Werke des Autors betreffen: Man sollte besser alle militärtechnischen Angaben darin einfach überlesen. Von Missverständnissen und irreführenden Angaben zu Panzergeschützen bis hin zur völlig unnötigen Wiederholung der alten (falschen) Legende des StG 44 als Ursrpungsversion des AK hat Herr Röll klar demonstriert, dass sowohl er als auch sein Lektor ihre Stärke in der Darstellung von Personen der Militärgeschichte haben, nicht in der Darstellung von Militärtechnik.
S Ortmann
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Hui! Eine neue Bio über den Panzergraf! Das steht ja nichtmal beim Panzer-Archiv..tststs. Und ich dachte schon ich wär der einzige der sich sowas wünscht. Hier zu lesen lohnt sich doch immer wieder. Sven, kennst du die erste aus den 60ern von Fraschka im Vergleich? Und du hättest nicht zufällig Interesse an einem Verleih? :) Die ganze Familiengeschichte der Strachwitz ist eh sehr interessant aus militärhistorischer Sicht.
ReplyDeleteMit uralten Quellen ist das so eine Sache. Buch-Antiquitäten sind für Recherchezwecke immer schwierig, wenn man nicht drauf gestoßen wird.
ReplyDeleteIn diesem Fall kannte ich viele kleine Versatzstücke, bevor ich das Buch las.
Wie immer, etwas interessantes.
ReplyDeleteDoes Graf Strachwitz not look remarkably like Burt Lancaster (the actor)? I almost thought it was a movie poster when I saw the picture of the book cover.
(Veiliecht habe ich heute, einem Anfall von verrückten Ideen.)
Ein Beitrag in einem englischsprachiges Forum nannte ihn mal den deutschen Clark Gable. :D Ohoh, Sven, sag mir bitte ob auch die Zeit zwischen seinem Autounfall und dem Kriegsende ausführlich behandelt wird.
ReplyDeleteDas Kapitel "Nach dem Krieg" hat sechs Seiten, großteils Illustrationen.
ReplyDeleteMeine Güte, was so ein Coverfoto für einen Eindruck macht. Ich sehe besser aus wenn rausgeputzt... :)
Wie alt ist der Autor und welche Qualifikationen hat er?
ReplyDeleteHört sich ein bißchen nach einem Senioren an.
Noch geiziger geht es Bücher in einer Bibliothek auszuleihen und an einem der vielen Buchscanner in einer Universität auf Stick zu scannen.